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Träumen erlaubt

| Allgemein (LSB)
Duisburg von oben, Industrie, Sportplatz

Noch ist es vor allem für viele sportaffine Menschen in NRW ein Traum: Olympische Spiele 2032 an Rhein und Ruhr. Die Initiative „Rhein-Ruhr Olympic City 2032“ wirbt für diese Idee und sucht den Kontakt zu den unterschiedlichsten Zielgruppen. So am 25. September an der Hochschule Fresenius in Köln. Gisela Hinnemann, LSB-Vizepräsidentin „Leistungssport“, nahm an der hochkarätig besetzen Podiumsdiskussion teil.

„Wir als LSB stehen von Anfang an seit 2017 hinter dieser Idee. Damals herrschte viel Skepsis, doch heute nehme ich viel Zustimmung wahr. Es ist wichtig, dass der Breitensport eine wichtige Rolle spielt.“ Hinnemann hob hervor, dass sie überrascht gewesen sei, wie schnell die Initiative nach den gescheiterten Vorstößen von Hamburg und München ins Leben gerufen worden sei.
Die beiden Metropolen schieden aufgrund mangelnder Zustimmung in der Bevölkerung früh aus dem Rennen um Spiele aus. Bei „Rhein-Ruhr Olympic City 2032“ soll das anders sein. Michael Mronz, Gründer und Macher der Initiative: „90 Prozent der Sportstätten sind bereits vorhanden. Was fehlt ist ein klassisches Olympiastadion insbesondere für die Leichtathletik. Doch die Eröffnungsfeier könnte ja auch über eine ganze Stadt verteilt stattfinden und die Leichtathletik könnte sich z.B. in einem temporär erweiterten, vorhandenen Stadion präsentieren.“

Für Mronz soll neben den rein sportlichen Aspekten auch das Thema „Infrastruktur an Rhein und Ruhr“ eine große Rolle spielen. Hier könnten Spiele der Region einen enormen Schub verleihen, z.B. durch die Veränderung der Verkehrssituation durch neue Mobilitätskonzepte. Denn wer will schon im Stau stehen statt auf der Tribüne…

Nachhaltige Spiele

Auch das Thema „Nachhaltigkeit“ spielt in den Überlegungen der Olympiafans eine große Rolle. C02-neutrale und plastikfreie Spiele scheinen angesichts der Bedeutung dieses Themas in der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung zu sein, ob Olympia an Rhein und Ruhr auf breite Zustimmung stoßen wird. Als Beispiel nannte Mronz das Konzept der „Smart City“, das im Olympiadorf umgesetzt werden könnte. Lutz Becker, Professor für „Nachhaltiges Marketing“ wies auf das Negativbeispiel Rio de Janeiro hin. Hier hätten 4,5 Millionen Tonnen C02-Äquivalent m Rahmen der Olympischen Spiele  die Umwelt belastet. „Das entspricht dem halbjährigen Verbrauch einer Stadt wie Köln. Das könne nicht die Zukunft sein. Schon gar nicht für Spiele an Rhein und Ruhr.

Kontrovers wurde es im Hinblick auf E-Sports. Einige können sich durchaus vorstellen, E-Sports zumindest im Rahmenprogramm der Olympischen Spiele einen  Platz einzuräumen. Fechter Max Hartung beschrieb, dass ja durchaus sogar ein Fechtwettkampf im virtuellen Raum stattfinden könnte – mit Bewegung im wirklichen Leben (Augmented Reality). Andere wiederum sehen im E-Sports keine Option.

Fazit: Es ist noch ein langer Weg zu Olympia an Rhein und Ruhr. „Sondierungsphase“ mag die richtige Beschreibung für die momentane Situation sein. Max Hartung brachte es so auf den Punkt: „Es muss noch viel Vertrauen wieder aufgebaut werden nach den Skandalen im internationalen Sport. Wenn wir als Sportlerinnen und Sportler Botschafter für Spiele in NRW werden sollen, dann muss erst der Vertrauensverlust wettgemacht werden.“

Text: Theo Düttmann
Bild: Andrea Bowinkelmann

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