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Risikoanalyse

Schutzkonzept & Risikoanalyse im Sportverein, Bund oder Fachverband

Schutzprozesse achtsam gestalten

Schutzkonzepte beinhalten für jede Organisation ein passendes System von Maßnahmen für den besseren Schutz aller vor sexualisierter Gewalt. Die Erstellung von Schutzkonzepten mit Hilfe einer Risikoanalyse hilft, die eigene Organisation oder den eigenen Sportverein, hinsichtlich seiner Kultur der Achtsamkeit zu reflektieren. Die Beteiligung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden ist bei der Erstellung einer Risikoanalyse und Erarbeitung solcher Schutzkonzepte für eine nachhaltige Entwicklung und Umsetzung eines Schutzkonzeptes notwendig. Eine alltagsnahe Anwendung sollte dabei nicht aus dem Blick verloren werden.

Schutzkonzepte und Risikoanalysen gehören zusammen:

  • Schaffung einer Wissensgrundlage für die Entwicklung von Schutzkonzepten
  • Jede Organisation hat eigene Geschichte, Routinen, Stärken und Gefahren
    ⇒Sichtbarmachen von Konstellationen, die ein Risiko darstellen.

Denn: Nur wenn Risiken und potenzielle Fehlerquellen offengelegt werden, können proaktive Formen der Prävention greifen.

In Organisationen werden bewusst/unbewusst Regeln, Haltungen, Praxen des Umgangs & Kommuni-kationsabläufe hergestellt.

  • Dadurch geben sich Organisationen einen Sinn & Orientierung und eine eigene Kultur.
  • Die Mitglieder gestalten und stellen spezifische Umgangsformen mit Aspekten wie Tabus, Fehlern, Werten wie Anerkennung und Vertrauen aktiv her

Ziel der Auseinandersetzung mit der eigenen Vereinskultur ist die Schaffung einer Kultur der Achtsamkeit

Schutzkonzepte und Risikoanalyse

  • Schutzkonzept beinhaltet für jede Organisation ein passendes System von Maßnahmen für den besseren Schutz aller vor sexualisierter Gewalt.
  • Nicht von oben oder außen verordnet
  • Beteiligung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden bei der Erarbeitung
  • Alltagsnahe Anwendung

Ziele von Schutzkonzepten

  • Schaffung von Handlungssicherheit
  • Risikominimierung von Nähe-Distanz-Problematiken
  • Schaffung eines Klimas der Offenheit und Transparenz
  • Austausch und den Abgleich über das Wissen, Rechte, Wertehaltungen, Menschenbilder, Be-dürfnisse und Verhaltensweisen zwischen allen Akteur*innen

Die Risikoanalyse steht am Anfang eines Organisations- & Qualitätsentwicklungsprozesses

  • Erste Bestandsaufnahme: Auseinandersetzung mit eigenen Strukturen und Arbeitsabläufen.
  • Bildet die Grundlage für die Entwicklung/Anpassung von Präventionsmaßnahmen, Notfall-plänen & strukturellen Veränderungen.
  • Überprüft, ob Risiken oder Schwachstellen bestehen, die die Ausübung von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt ermöglichen/begünstigen.

Die Risikoanalyse ist somit ein Instrument, um sich über Gefahrenpotentiale und Gelegenheitsstruktu-ren in der eigenen Sportorganisation bewusst zu werden

Gute Gründe für eine Risikoanalyse

  • Erster Schritt, um das Thema in die Organisation hineinzutragen und einen Auseinanderset-zungsprozess anzustoßen.
  • Enttabuisierung, Sensibilisierung und Begriffsschärfung

Empfehlung: breit angelegte Risikoanalyse unter Einbindung aller Beteiligten

  • Erhöhung der Akzeptanz und ermöglicht eine Berücksichtigung der unterschiedlichen Bedarfe und Perspektiven
  • Erhöht die Praxistauglichkeit des Schutzkonzepts


Quellennachweis
Verbundprojekt ECQAT (2020): Online-Kurs „Schutzkonzepte in Organisationen – Schutzprozesse partizipativ und achtsam gestalten“
UBSKM (2013). Handbuch Schutzkonzepte sexueller Missbrauch Befragungen zum Umsetzungsstand der Empfehlungen des Runden     Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ Bericht mit Praxisbeispielen zum Monitoring 2012 – 2013
UBSKM (2020), Schutzkonzepte, unter www.kein-raum-fuer-missbrauch.de/schutzkonzepte, Zugriff am 18.11.2020

Die folgende PowerPoint-Präsentation steht Ihnen als PDF zum Download zur Verfügung.

Schutzkonzepte & Risikoanalyse im Sportverein – Schutzprozesse achtsam gestalten (pdf)