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LSB-Veranstaltung „Weibliche Flüchtlinge im Sport“

| Allgemein (LSB)
3 Mädchen bei der Veranstaltung "Weibliche Flüchtlinge im Sport"

„Macht was, es lohnt sich für jede einzelne Frau!“

65 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht. Täglich machen sich 34.000 Menschen auf den Weg. Zum Vergleich: Dortmund wäre in 18 Tagen menschenleer! Mit diesen beeindruckenden Zahlen wurden die rund 80 Gäste im Kultur- und Tagungszentrum Wichern in der Dortmunder Nordstadt am Samstag (24. Juni 2017) bei der Veranstaltung „Weibliche Flüchtlinge im Sport - Herausforderungen und Potentiale für unsere Sportvereine" konfrontiert. Dr. Eva Selic, Sprecherin der Frauen im LSB NRW, brachte es in der offiziellen Begrüßung auf den Punkt: „Der Sport vertritt alle Farben der Gesellschaft. Deshalb dürfen wir die Vereine auf ihrem Weg nicht alleine lassen.“
Das Thema Selbstfürsorge und Freizeit ist für viele geflüchtete Mädchen und Frauen in den Hintergrund gerückt. Sie brauchen häufig ein deutliches Signal, dass Sport für sie einen positiven, bestärkenden Mehrwert bieten kann und sie ihre individuellen Interessen wahrnehmen dürfen und sollen. Wie es den NRW-Vereinen gelingen kann, geflüchteten Mädchen und Frauen den Einstieg in den Sport zu erleichtern, und welche Aspekte hierbei eine Rolle spielen, war Schwerpunkt dieser Veranstaltung.

Herausforderungen für Sportvereine

Mit Expertinnen, Ehrenamtlichen aus Sportvereinen und den Betroffenen selbst wurden zahlreiche Fragen diskutiert, unter anderem: „Wie kann es gelingen, geflüchteten Frauen und Mädchen den Einstieg in den Sport zu erleichtern?“ „Welchen Mehrwert kann ihre Integration in Sportvereine, sowohl für sie selbst als auch für die Vereine, bieten?“ oder „Was ist bei einem Angebot für weibliche Flüchtlinge zu beachten und welche Probleme können auftreten?“.
Die Palette an Ideen und Möglichkeiten ist dabei sehr vielfältig. Projekte aus der Praxis – wie beispielsweise „Schwimmen mit geflüchteten Frauen“ - zeigen, dass mit der richtigen Ansprache und entsprechenden Rahmenbedingungen, die Angebote vor Ort angenommen werden. Durch Kooperationen mit internationalen Förderklassen bestehen gute Chancen, Bewegungsangebote für junge Mädchen und Jugendliche vor Ort zu schaffen. Auch wenn die Fluktuationsrate aufgrund der besonderen Lebensumstände sehr hoch ist.

Vorurteile abbauen

Der organisierte Sport hat großes Potential, einen Platz für geflüchtete Mädchen und Frauen im Sportverein zu sichern. „Dafür braucht man allerdings ein dickes Fell“, so die Expertenrunde zum Ende der vom LSB NRW organisierten Tagesveranstaltung. In den Vereinen müssen zunächst viele Vorurteile abgebaut und die Vorstände sowie Mitglieder sensibilisiert werden. Doch die Aufforderung ist klar und deutlich: „Macht was, es geht was und es lohnt sich – für jede einzelne Frau.“
Die Veranstaltung wurde im Rahmen des Projektes „Willkommen durch Sport“ durch die Beauftragte des Bundes für Migration, Flüchtlinge und Integration und dem DOSB gefördert. Eine Dokumentation mit allen Ergebnissen wird voraussichtlich ab September 2017 zur Verfügung stehen.


Text: Ramona Clemens
Foto: Andrea Bowinkelmann

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