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„Müssen uns stärker um Trainertalente kümmern“

| Allgemein (LSB)

Im ersten Vereinsforum Leistungssport des LSB NRW tauschten sich Verantwortliche aus NRW-Vereinen über die Zukunft des Leistungssports aus.

Die Zahl der leistungssportorientierten Vereine in NRW ist weiter rückläufig. Nur noch gut 750 der  insgesamt etwa 19.000 Sportvereine im Land rücken das Thema Leistungssport in ihren Fokus. „Dieser Befund hat uns veranlasst, das erste Vereinsforum Leistungssport zu organisieren“, sagte LSB-Präsident Walter Schneeloch zur Eröffnung der Veranstaltung am 10. November.

Vereinsvertreter sowie Sportler, Trainer, Forscher und Verantwortliche aus Bildung und Politik waren in der Mercatorhalle in Duisburg zusammengekommen, um sich auszutauschen, um Tipps und Anregungen für den Leistungssport in den Vereinen zu bekommen und schließlich auch um Lösungsansätze für die dringlichsten Probleme zu finden.

„Ohne die Vereine ist kein Spitzensport möglich“, stellte Schneeloch klar. Eine Aussage, die später auch auf dem Podium von den dort diskutierenden Spitzensportlern Pamela Dutkiewicz (Leichtathletik), Aline Focken (Ringen), Simon Ernst (Handball), Timur Oruz (Hockey) sowie den Trainern Henning Lambertz (Schwimmen) und Jürgen Wagner (Beachvolleyball) bestätigt wurde. In der Runde wurde schnell deutlich, dass den Trainern im Leistungssport eine Schlüsselposition zukommt. „Wir müssen uns stärker um Trainertalente kümmern“, sagte etwa Jürgen Wagner, Olympiatrainer der erfolgreichen Beachvolleyballer. Und Timur Oruz beklagte, dass seinem Sport in Deutschland die besten Trainer aus anderen Ländern (China) oder anderen Sportarten (Fußball) „weggekauft“ werden, da sie im Hockey selbst nicht ausreichend bezahlt würden.

Trainer haben eine hohe Bedeutung für Vereine

Auch die Wissenschaft unterstrich die Bedeutung der Trainer für die Vereine. Professor Christoph Breuer von der Deutschen Sporthochschule Köln verdeutlichte, dass neben der Gewinnung von ehrenamtlichen Kräften die Gewinnung qualifizierter Trainer und Übungsleiter eines der Hauptprobleme für die leistungssportorientierten Vereine in NRW sei.

Professor Ilka Seidel vom Olympiastützpunkt Niedersachsen rückte die Sichtung sportlicher Talente ins Zentrum ihres Vortrags und zeigte auf, wie differenziert diese in den unterschiedlichen Sportarten zu betrachten sei. Eine weitere wichtige Erkenntnis: verlässliche Prognosen zur Entwicklung der Talente könnten meist erst nach der Pubertät getroffen werden.

Enge Zusammenarbeit für erfolgreichen Leistungssport

Zusätzlich zu den Vorträgen und Diskussionsrunden tauschten sich die Teilnehmer in fünf verschiedenen Foren aus. Darin ging es um „Talentsichtung - Mitglieder finden, gewinnen und binden“, „Schlüsselfigur Trainer - Ohne Trainer keine Medaillen“, den „Erfolgsfaktor Athletische Grundausbildung“, „Beratungs- und Unterstützungsangebote“ sowie „Lernen von Gewinnern - innovative Ideen und Projekte“.

Der Tag in Duisburg machte deutlich, dass Vereine, die leistungssportorientiert arbeiten, häufig kreative Lösungen finden (müssen), um erfolgreich sein zu können. „Erfolgreicher Leistungssport ist nur möglich, wenn alle beteiligten Gruppen eng, vertrauensvoll und effizient zusammen arbeiten“, sagte Schneeloch. Der gemeinsame Austausch, wie er im Rahmen des ersten Vereinsforums Leistungssport in Duisburg stattgefunden hat, kann dabei helfen.

Text: Jürgen Bröker
Foto: Andrea Bowinkelmann

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