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Tischtennis im Gepäck

| Allgemein (LSB)

Mohannad flüchtete mit seinem Tischtennisschläger. In Syrien spielte er im Verein, bis die Bomben die Gebäude, die Stromleitungen, die Wasserversorgung zerstörten. Wer Zuhause einen großen Raum hatte, in den die Platte passte, lud ein. Man spielte weiter. Bis Mohannad sein Land verließ. Seit er in Deutschland ist, spielt er wieder - und lässt sich jetzt zum Tischtennis-Trainer C ausbilden.

Die Tischtennisplatten warten aufgereiht an den Hallenwänden. Denn die folgende Bewegungsübung braucht Platz. Vier junge Männer liegen hintereinander bäuchlings auf dem Boden. Die Aufgabe: Der Vordermann sprintet unerwartet los, die anderen sollen ihn vor seinem Ziel stoppen. Schnelligkeit und Reaktionsfreude sind gefragt in diesem Praxisteil der Trainer-C-Ausbildung des Westdeutschen-Tischtennisverbandes.

Weniger Hürden als angenommen

Seminarleiter Jens Stötzel gibt ein energisches "Go" - doch der Vordermann bewegt sich nicht. Stattdessen blickt er sich hilfesuchend um. Ein kurzes arabisch-deutsches Wispern von hinten, ein Nicken, und los.

"Die Sprache ist eine Herausforderung, aber keine Barriere", meint Jens Stötzel. Der Sprachnachweis "B1" ist Mindestanforderung, viele Teilnehmer sind längst darüber hinaus. Trotzdem: Der Fachsprache folgen sie nur mühsam. Komplexes wird daher auf Schaubildern dargestellt und am besten vormittags gelehrt. Die Hälfte seiner 16 Teilnehmer stammen aus den Ländern Syrien, Irak und Nigeria - alle anderen sind Deutsche. Doch dieser heterogene Kurs unterscheidet sich kaum von anderen, findet Stötzel. Vielmehr hebt er die enorme Motivation hervor, die die jungen Männer an den Tag legen. In der ersten Sitzung haben sie Tandems gebildet, und schnell war das Eis gebrochen: Auch die Zurückhaltenden tragen inzwischen Ergebnisse vor der Gruppe vor. Im Februar wird ihre Ausbildung abgeschlossen sein. Dann wartet Vereinsarbeit auf sie: "Ich finde es cool, etwas mit Kindern zu machen", freut sich Ibrahim.

Den vollständigen Artikel von Nicole Jakobs lesen Sie in der Februar-Ausgabe der "Wir im Sport".


Bild: Andrea Bowinkelmann

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