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Turnmutter "Lenchen" aus Leidenschaft

| Allgemein (LSB)

Kein Druckfehler: Seit mehr als 50 Jahren hält ein und dieselbe Übungsleiterin die Damenriege des TuS St. Arnold  erfolgreich auf Trab. Die „Wir im Sport“ hat sich an einem typischen Montagabend ins Münsterland aufgemacht.

„Wir fangen langsam an die Beine zu heben“, schallt es durch die schlichte Turnhalle. Insgesamt 15 Seniorinnen schauen konzentriert auf Übungsleiterin Helena „Lenchen“ Weniger. Die 78-Jährige steht auf einer roten Matte zwischen ihren kaum jüngeren Damen. Während der Übung wird leise miteinander geredet – auch wenn es heute deutlich ruhiger zugeht als sonst. Lenchen Weniger turnt seit über 50 Jahren jeden Montag mit ihrer Turngruppe. „Ich habe bloß eine Handvoll mal gefehlt“, berichtet sie. Seit dem 7. Januar 1967 ist die Halle in St. Arnold ihr zweites Zuhause – im gleichen Jahr kamen beispielsweise der Disney-Klassiker „Das Dschungelbuch“ in die Kinos und der Beatles-Welthit „Penny Lane“ in die Charts. Sogar eine Frau „der ersten Stunde“ ist noch mit von der Partie. „So einen wunderbaren Zusammenhalt gibt es nur in St. Arnold“, schwärmt Teilnehmerin Gisela Nitschke.

Im Laufe der Jahrzehnte wurde das Training schrittweise angepasst, vor allem der Gang an die  Geräte findet mittlerweile nicht mehr statt. „Wir können halt nicht mehr so turnen wie  früher, aber  die verschiedenen Übungen auf der Matte sind auf alle Fälle gut für uns“, erklärt die Neuenkirchenerin. Und das merkt man während der 60 Minuten - anschließend  gibt sie den Teilnehmerinnen noch gerne nützliche Tipps für Zuhause mit.

„Eine starke eingeschworene Gemeinschaft“


Übrigens trifft sich die muntere Damenriege nicht nur zum Sport. So betonte TuS-Vorsitzender Wilfried Brüning zum 50. Jubiläum: „Unsere Turnerinnen sind eine eingeschworene Gemeinschaft – sozusagen ein Verein im Verein.“ Neben zahlreichen sportlichen Aktivitäten, wie zum Beispiel Fahrradtouren, feiern sie auch zusammen runde Geburtstage oder goldene Hochzeiten. „Dort bringt dann auch jeder etwas für ein Buffet mit“, erzählt Lenchen Weniger. „Die Gruppe ist wie eine Familie für mich.“ Und die Familie steht bei ihr an erster Stelle: „Ohne das Verständnis meines Mannes und meiner vier erwachsenen Kinder wäre das über die Jahre nicht machbar gewesen“, resümiert die Ehrenamtlerin aus Leidenschaft, die für ihre tollen Damen noch lange fit bleiben möchte.

Text: Sinah Barlog
Fotos: Andrea Bowinkelmann

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