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"Wie gehen wir miteinander um?"

| Allgemein (LSB)
Dr. Birgit Palzkill

Dr. Birgit Palzkill, unabhängige LSB-Beauftragte zum Schutz vor sexualisierter Gewalt im Sport, im Interview.

Der Sportverein sollte für jedes Mitglied eine Umgebung sein, die Sicherheit vermittelt und die ungetrübte Konzentration auf die Bewegung erlaubt. Ist es für manche Sportarten schwieriger, für ein solches Klima zu sorgen?

Palzkill: Vielleicht gibt es Unterschiede zwischen Einzel- und Teamsportarten und jede Sportart sollte analysieren, welche sportartspezifischen Gefahrenmomente es gibt, wie zum Beispiel besondere Umkleidesituationen in den Wassersportarten oder eine spezifische Art des Körperkontakts wie in den Kampfsportarten.

Was ist entscheidend?

Palzkill: Die Frage, wie groß die Abhängigkeit oder das Machtgefälle ist, das innerhalb eines Vereines oder Verbandes herrscht. Wer darf seine Wahrnehmung und seine Sicht der Dinge artikulieren und wer bestimmt darüber, was normal ist und was nicht? Muss eine Athletin oder ein Athlet mit Nachteilen rechnen, wenn er oder sie sagt, dass etwas unangenehm ist oder die persönliche Grenze überschreitet? Wird ein solcher Einwand ernst genommen oder mit einer lockeren Bemerkung übergangen?

Wann ist ein Sportverein am Sichersten?

Palzkill: Wenn es selbstverständlich ist, dass alle eine Stimme bei der Frage haben: Wie gehen wir miteinander um? Je selbstverständlicher und einfacher es für die Einzelnen ist, zu artikulieren, wenn sie sich in ihrer persönlichen Integrität verletzt fühlen, desto eher entwickelt sich ein Klima von Vertrauen und Sicherheit.

Die LSB-Arbeitsgruppe "Frauen in Führung" hat in den vergangenen Jahren viele wirksame Ideen zum Umgang mit Macht- und Abhängigkeitsverletzungen erarbeitet. In welche Richtung zielt die aktuelle Initiative "Hautnah an der Grenze"?

Palzkill: Sie macht darauf aufmerksam, dass sexualisierte Gewalt nicht erst da beginnt, wo strafrechtlich relevante Gewalt verübt wird, sondern Grenzüberschreitungen und Verletzungen der persönlichen Integrität schon viel früher - eben hautnah an der Grenze - stattfinden.

Das vollständige Interview von Frank-Michael Rall lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Wir im Sport".

Bild: Andrea Bowinkelmann

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