„Könnten Magnet für den Vereinssport werden und unsere Gesellschaft neu mobilisieren“
Nordrhein-Westfalen ist bereit für Olympische und Paralympische Spiele. Am Mittwoch (28. Mai 2025) hat Ministerpräsident Hendrik Wüst gemeinsam mit den Spitzen der beteiligten Städte das Konzept für Sommerspiele an Rhein und Ruhr dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgestellt. Das Konzept mit dem Titel „The Powerhouse of True Sports“ ist in enger Zusammenarbeit mit Kommunen, Fachleuten und Athletinnen und Athleten entstanden und wird fristgerecht offiziell eingereicht. Viele Städte der Region haben bereits Ratsbeschlüsse zur Unterstützung der Bewerbung gefasst – unter dem Vorbehalt der Finanzierung und Bürgerbeteiligung.
Im Rahmen eines Pressetermins im Sport- und Olympiamuseum Köln betonte Ministerpräsident Wüst: „Bei uns stehen die Sportlerinnen und Sportler im Mittelpunkt. Für sie und mit den Menschen in unserem Land wollen wir ein großes Fest feiern. Mit bisher nicht erreichten Zuschauerzahlen, spektakulären Sportstätten, getragen von einer sportbegeisterten Bevölkerung. Unser Konzept ist nachhaltig, weil rund 95 Prozent der notwendigen Sportstätten bei uns bereits bestehen oder nur temporär ertüchtigt oder errichtet werden müssten. Die Sportbegeisterung in unserem Land hat schon heute Olympia-Niveau. Sportgroßveranstaltungen sind in Nordrhein-Westfalen an der Tagesordnung – top organisiert und mit Zuschauerrekorden. Für diese Bewerbung gibt es einen großen politischen Konsens in unserem Land und eine hohe Akzeptanz in der Region. Nordrhein-Westfalen und die Region Rhein-Ruhr sind der richtige Platz für die Olympischen und Paralympischen Spiele. Unser Bekenntnis zu Olympia ist dabei fest verbunden mit unserem Bekenntnis zum Breitensport, den wir dauerhaft noch stärker fördern werden.“
Auch LSB-Präsident Stefan Klett bestätigte als Teilnehmer an der Präsentation: „Spiele bei uns in der Rhein-Ruhr Region träfen auf ein sportbegeistertes und fachkundiges Millionenpublikum. Die Bewerbung und die Spiele könnten die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserem Land auf eine neue Stufe heben. Sie könnten ein Magnet für den Vereinssport werden. Sie könnten unsere Gesellschaft neu mobilisieren. Sie wären ein Ziel für die Nachwuchsleistungssportlerinnen und -sportler von heute, eine unvergleichliche Motivation. Und ja, natürlich wären sie auch ein Booster für das Thema Sportstätteninfrastruktur. Damit wären sie in der Tat ein Aufbruch, für die Region Rhein-Ruhr und für unser gesamtes Land. Deswegen unterstützt der Landessportbund NRW die Bewerbung der Region Rhein-Ruhr um Olympische und Paralympische Spiele mit voller Überzeugung.“
Für den LSB-Vorstandsvorsitzenden Dr. Christoph Niessen, der in Köln die Moderation übernahm, steht fest: „Spiele in der Region Rhein-Ruhr würden ein reichhaltiges olympisches und paralympisches Erbe hinterlassen: Denn sie wären hier kein singuläres Großereignis. Sie wären das Ziel eines Aufbruchs, der die Region und ganz Deutschland voranbringen und nach den Spielen fortwirken soll.“ Konkret zählt Niessen vier Punkte auf:
- Ein Aufbruch für mehr Sport für Alle: Mit einem Programm Fit für Olympia und Paralympics würde die Bevölkerung eingeladen, mehr Sport zu treiben. Das Deutsche Sportabzeichen würdezum persönlichen olympischen und paralympischen Erlebnis.
- Ein Aufbruch für die Sportstätteninfrastruktur: Rhein-Ruhr benötigt keine neuen Sportstätten für die Spiele. Deswegen könnte sich eine Förderoffensive im Vorfeld der Spiele auf die Modernisierung, Dekarbonisierung und Barrierefreiheit kommunaler und vereinseigener Sportstätten konzentrieren.
- Ein Aufbruch für Exzellenz: Auf dem Weg zu den Spielen würde mit dem Sportcampus rund um die Deutsche Sporthochschule Köln ein neues deutsches Exzellenzzentrum für den deutschen Sport entstehen.
- Und ein Aufbruch für Inklusion mit dem Ausbau des jetzt schon starken Paralympischen Zentrums NRW, und einer insgesamt stärker inklusiven Sportlandschaft.
Die Austragungsorte im Überblick:
- Aachen – Dressurreiten, Springreiten, Vielseitigkeitsreiten, Fußball | Para Dressursport
- Bochum – Fußball, Moderner Fünfkampf
- Dortmund – Fußball, Handball
- Düsseldorf – 3x3 Basketball, Basketball, Badminton, Beachvolleyball, Fechten, Handball, Judo, Ringen, Taekwondo, Tischtennis, Volleyball | Blindenfußball, Goalball, Para Badminton, Para Boccia, Para Judo, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten
- Duisburg – Fußball, Kanu-Rennsport, Rudern | Para Kanu, Para Rudern
- Essen – Boxen, Fußball, Gewichtheben, ggf. Leichtathletik, Radsport (BMX Freestyle), Radsport (BMX Racing), Schießen | Para Gewichtheben, Para Sportschießen, ggf. Para Leichtathletik, Sitzvolleyball
- Gelsenkirchen – Schwimmen, Synchronschwimmen, Wasserball, Wasserspringen | Para Schwimmen
- Halle – Tennis | Rollstuhltennis
- Hopsten-Schale – Schießen | Para Sportschießen
- Krefeld – Handball | Rollstuhlrugby
- Kiel/Warnemünde - Segeln
- Köln – 7er-Rugby, Bodenturnen, Bogenschießen, Fußball, Gerätturnen, ggf. Leichtathletik, Marathonschwimmen, Radsport (Bahnradrennen), Radsport (Straße), Rhythmische Sportgymnastik, Trampolinturnen, Triathlon | Para Bogenschießen, ggf. Para Leichtathletik, Para Radsport (Bahn), Para Radsport (Straße), Para Triathlon, Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby, Sitzvolleyball
- Leverkusen – Fußball
- Markkleeberg – Kanu-Slalom
- Mönchengladbach – Hockey
- Oberhausen – Volleyball
- Pulheim – Golf
- Recklinghausen/Herten – Radsport (Mountainbike)
- Wuppertal – Fußball, Wasserball
Bild: LSB NRW / A. Bowinkelmann