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Angebote für alle Altersgruppen

| Allgemein (LSB)
Hand beim Sport

Vereine, die gerne für Hochaltrige da sind. Senioreneinrichtungen, die offen für Bewegung sind. Das ist der Stoff, aus dem die LSB-Initiative "Bewegende Alteneinrichtungen und Pflegedienste 2.0" (BAP 2.0) ist. Daraus werden Tandems, die allen Beteiligten unbeschrieblich viel Freude bereiten.

Was mit einem karierten Küchenhandtuch doch alles geht! "Faltet es einmal und tastet ganz langsam. Spürt Ihr, wie dick es ist?" Konzentriert ertasten alle mit unsicheren Fingern das Tuch. Nach 45 Minuten Bewegung mit und ohne Tuch wissen die Bewohner*innen des Seniorenzentrums Wassenberg, was sie geleistet haben - und möchten es nicht mehr missen.

Übungsleiterin Beate Wagner vom TuS Oberbruch ist zufrieden. Trotz immer noch geltender Coronabeschränkungen konnte das BAP-Tandem das Bewegungsangebot wieder aufnehmen. Doch weil die Übungsleiterin nicht in die Einrichtung darf, bleibt sie eben draußen - und leitet ihre Damen und Herren am offenen Fenster an. Geht alles, finden Beate Wagner und Laura Gerads. Die beiden bilden das Tandem TuS Oberbruch und Seniorenzentrum Wassenberg. "Kommen Sie wieder, unsere Bewohner werden immobil", vermeldete die Senioreneinrichtung nach dem strikten Lockdown.

Und Übungsleiterin Beate Wganer kam und stellte sich kurzerhand auf den Vorplatz vor dem Haupteingang. Im Verlauf der Übungseinheiten lösen sich die körperlichen und seelischen Anspannungen. Die Bewegungen gehen leichter, es wird gelacht und kommuniziert. "Eine Dame, die kaum noch reagiert hat, hat sich nach einigen Wochen wieder emotional mitteilen können", erzählt Sandra Peters, die Leiterin des gesundheitsbereiches beim TuS. Ein berührender Moment auch für die Angehörigen.

Zweite Laufzeit

BAP ist eine Initiative des Landessportbundes NRW, gefördert vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales und den Pflegekassen, das im Sommer 2019 in die zweite Runde gegangen ist. Sein Prinzip ist einfach. Ein Sportverein und eine Pflegeeinrichtung oder ein ambulanter Dienst gehen eine Kooperation ein. Der Verein stellt etwa den Übungsleiter. Die Pflegeeinrichtung stellt einen Raum, die Betreuungskräfte, die die Senioren unterstützen, und wirbt bei Bewohnern und Angehörigen für das Angebot. Das Ziel: Hochbetagten Menschen Lebensqualität und Autonomie zu erhalten.

"150 Tandems werden sich bis zum Ende der Laufzeit 2022 gebildet haben", sagt die Projektverantwortliche Katrin Brandenberg. Damit werden sie ähnlich viele Vereine und Senioreneinrichtungen zusammengebracht haben wie der Vorläufer BAP 1.0. Neu ist, dass das Projekt wissenschaftlich evaluiert wird.

"Gelingensfaktoren" sowie Hemmnisse werden genau betrachtet, damit zukünftig Vereine auch ohne Projekteinbindung Bewegungsangebote für Hochaltrige umsetzen können.

"Das ist der richtige Weg"

Sandra Peters vom TuS Oberbruch findet es selbstverständlich, sich bei BAP zu engagieren, ein Verein solle für alle Altersgruppen Angebote haben, sagt sie. Um das umzusetzen, investiert sie in ihre Übungsleitungen, qualifiziert sie sogar über das Geforderte hinaus. Als mittelgroßer Verein mit Rehasport kann sie BAP personell umsetzen sowie finanziell querfinanzieren.

Den vollständigen Artikel "Geht alles" von Nicole Jakobs lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der "Wir im Sport".

Bild: Andrea Bowinkelmann

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