Zum Hauptinhalt springen

Artikel

„Gemeinsam aufstehen“: Erste Ergebnisse der Kampagne „Sport für alle Geschlechter und Sexualitäten“ (SGS)

| Allgemein (LSB)
Sport für alle Geschlechter und Sexualitäten

Duisburg (10. Oktober 2023) – Auch im Sport erleben Frauen und Mädchen verschiedene Formen von Sexismus, Transgender sind mit Transphobie konfrontiert und Lesben und Schwule mit Homophobie. Die von der Europäischen Union (EU) kofinanzierte Kampagne „Gemeinsam aufstehen - Sport für alle Geschlechter und Sexualitäten!“ (SGS) will die Tatsache hervorheben, dass jeder Mensch das Grundrecht hat, Sport zu treiben (unabhängig von seiner Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung), indem er sich an Sportpraktiker*innen, Pädagog*innen, Sportvereine, Sportorganisationen, NGOs, Institutionen und sonstige Entscheidungsträger*innen wendet.
 
Das SGS-Projekt wird neben dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen auch vom Wiener Institut für Internationalen Dialog und Zusammenarbeit/fairplay (VIDC, Österreich, Koordinator*in), der Deutschen Sporthochschule Köln, dem Europäischen Schwulen- und Lesbensportverband (EGLSF), der Associazione Italiana Cultura e Sport (AICS, Italien), Diversport (DS, Spanien) sowie der International Workers and Amateurs in Sports Confederation (CSIT) gefördert. Es kann als eine dieser Initiativen bezeichnet werden, die im wahrsten Sinne des Wortes gleiche Bedingungen für alle Menschen ermöglichen sowie den Grundsatz des gleichberechtigten Zugangs zum Sport voranbringen soll, der den Kern des Amateursports ausmacht. Die Kampagne läuft noch bis September 2024, wobei Pilotveranstaltungen des Projekts vor Ort sowie Menschenrechtsinitiativen in ganz Europa unterstützt werden.

Hier alle Details
Das Hauptziel des Erasmus+-Projekts, an dem sich in NRW insgesamt 13 Vereine, Bünde und Verbände beteiligen, ist die Förderung der Inklusivität für alle Geschlechter und Sexualitäten im europäischen Breitensport. Um dies zu erreichen, will SGS einige Instrumente und Initiativen wie Dialogplattformen, Leitlinien, Sensibilisierungskampagnen und integrative Schulungen schaffen, die darauf abzielen, Barrieren und Diskriminierung von Transgender-Athlet*innen, LGBTQ+-Personen, Frauen und Mädchen abzubauen, die aufgrund traditioneller Geschlechternormen im Sport oft ausgeschlossen werden.

Das Thema steht mittlerweile auf der politischen Agenda der EU: Beim Treffen der EU-Generaldirektor*innen für Sport, das von der spanischen EU-Ratspräsidentschaft vom 21. bis 23. September 2023 in Valencia organisiert wurde, ging es vor allem um die beiden Hauptthemen Geschlechtergleichstellung und Bekämpfung von Hassreden. Gerade Transgender- und intersexuelle Sportler*innen sind nach wie vor eines der Hauptziele der extremistischen Propaganda für Hassreden.
 
„Gemeinsam aufstehen“ („Rising Together“) nutzt Rugby als Beispiel, um seinen einzigartigen Ansatz zu demonstrieren. Rugby ist ein harter und körperlicher Sport, der oft mit Männlichkeit assoziiert wird. Die Kampagne will zeigen, dass es selbst in einer solchen Sportart sichtbare Unterschiede zwischen den Spieler*innen gibt. Einige sind größer und kräftiger, während andere schlanker und schneller sind. Diese Unterschiede sind im Rugby wichtig, vor allem in Situationen wie dem „Lineout-Lift“(„Gasse“). Im Rugby, wie auch in vielen anderen Sportarten, ist die Vielfalt der Körpertypen eine Ressource und keine Schwäche. Doch Sexismus und Homotransphobie gehören immer noch zu den größten Problemen im Sport.
 
Die Kampagne mit der Originalbezeichnung „Sports for all genders and sexualities (SGS)“ zielt darauf ab, die Projektergebnisse zu verbreiten, beginnend mit dem „Good Practice“-Bericht und der neuen Forschung der Deutschen Sporthochschule. Die offiziellen Ergebnisse der Umfrage werden am 9./10. November 2023 in Barcelona zusammen mit den Ergebnissen der ersten Kampagnenwochen im Rahmen des Internationalen Amateursportforums "Sport Impacts All" vorgestellt, das von der International Workers and Amateurs in Sports Confederation (CSIT) organisiert wird.
 
Die neue Umfrage im Rahmen des SGS-Projekts konzentrierte sich nicht mehr allein auf LGBTIQ*-Sportler*innen, sondern auf alle Sportler*innen, Funktionär*innen, Manager*innen und weiteren Personen - unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass es einen großen Handlungsbedarf im Bereich der Gleichstellung und Antidiskriminierung gibt, gerade auch in Deutschland. Mehrere Präsentationen dazu sind in den Jahren 2023 und 2024 im Rahmen nationaler Sportwettkämpfe und Veranstaltungen geplant, die von Projektpartnern in Italien, Österreich, Deutschland und Spanien organisiert werden.

 

Zurück

Folgen Sie uns!

Facebook 

YouTube

Instagram

X (Twitter)

 Sportinfo.NRW-App