Bewerbungskonzept: „Das stärkste Angebot für Spiele in Deutschland kommt aus Nordrhein-Westfalen“
Mit der Festlegung auf Köln als „Leading City“ geht die Region Rhein-Ruhr einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg der Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele für 2036, 2040 und 2044. Gemeinsam mit den Spitzen der beteiligten Kommunen, der Vorstandsvorsitzenden des Behinderten- und Rehabilitationssportverbandes NRW sowie LSB-Präsident Stefan Klett stellte Ministerpräsident Hendrik Wüst am Dienstag (02. Dezember) in Düsseldorf ein Update des Bewerbungskonzepts vor. So wurde nach Beratungen mit den Sportfachverbänden und Athlet*innen das Sportstättenkonzept so angepasst, dass jede Sportart die bestmöglichen Bedingungen und Sportanlagen vorfindet. Diese sind auf international höchstem Niveau erprobt, garantieren kurze Wege für die Sportler*innen sowie Zuschauer*innen und ermöglichen Wettkämpfe vor Rekordkulissen. Außerdem wird die einzige NRW-Millionenstadt Köln als „Leading City“ der Bewerbung zugleich Standort für das Olympische und Paralympische Dorf sowie für ein zukunftsweisendes, temporäres Leichtathletikstadion. Aufgrund der bereits vorliegenden Planungen können Dorf und Stadion nach den Spielen in ein nachhaltig genutztes Stadtquartier mit Wohnraum, sozialer Infrastruktur und Gewerbe umgewandelt werden.
Rekordkulisse und maximale Bürgerbeteiligung als Fundament der Bewerbung
Ministerpräsident Wüst erklärt: „Durch konsequente Entscheidungen im Sinne kompakter Spiele können wir nun ein starkes Bewerbungs-Update vorlegen. Damit machen wir dem DOSB und Deutschland ein international wettbewerbsfähiges Angebot für die kompaktesten, nachhaltigsten und spektakulärsten Spiele. Unser Olympia- und Paralympics-Konzept ist ein Konzept für die Sportlerinnen und Sportler – und für die Zuschauer. Gemeinsam werden wir die größte Bühne für die größten Momente der Sportlerinnen und Sportler aus aller Welt schaffen.“ Auch LSB-Präsident Klett betont: „Der Entscheid für die Leading City Köln ist eine konsequente Fortschreibung unseres Konzeptes. Es ist kompakter als Paris und bekommt jetzt noch einen Namen, der das national und international verdeutlicht. Köln ist national und international bekannt und war deswegen auch bislang Teil des Konzeptes. Das enge Zusammenspiel von Köln mit 16 weiteren Städten an Rhein und Ruhr bleibt unsere Stärke. Insgesamt 50 von 54 Sportarten können in einem Radius von 40 Kilometern ausgetragen werden mit einer Rekordkulisse von 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern. Wir starten jetzt in die nächste Phase der Bewerbung mit Blick auf die Bürgerentscheide in 17 Städten am 19. April 2026.“ Weiter verdeutlichte Hendrik Wüst: „Moderne, nachhaltige Spiele kann es nur mit und nicht gegen den Willen der Menschen im Land geben. Als einzige Bewerberregion führen wir deshalb in allen am Konzept beteiligten Kommunen Ratsbürgerentscheide durch. Niemand bezieht mehr Städte ein. Niemand bezieht mehr Menschen ein. Keine andere Bewerbung – national wie international – wird sich auf so eine breite demokratische Legitimation stützen können wie unsere. Die BRSNW-Vorsitzende Anja Surmann ist sich sicher: „Köln als Leading City, das passt auch zu den Paralympics. Die Domstadt steht für ein Miteinander, das Grenzen überwindet. Hier, wo Geschichte auf Vielfalt trifft, hat sich ein Zentrum entwickelt, das den paralympischen Sport mit besonderer Leidenschaft und Top-Rahmenbedingungen für unsere Para Sportlerinnen und Para Sportler fördert. Wir sind bereit für den nächsten großen Schritt.“
Köln verleiht der Olympia-Bewerbung internationale Strahlkraft
Für Torsten Burmester, Oberbürgermeister der Stadt Köln, steht fest: „Köln ist bereit, gemeinsam mit den 16 anderen Städten die Olympischen und Paralympischen Spiele an Rhein und Ruhr zu holen. Mit Köln als Leading City bekommt die Bewerbung der Region Rhein-Ruhr internationale Strahlkraft. Die Kölnerinnen und Kölner stehen dabei mit ihrer Herzlichkeit und Offenheit für den olympischen Gedanken und das Fairplay. Die Entscheidung für Köln als Leading City ist ein starkes Zeichen und ich bin mir sicher, dass Nordrhein-Westfalen so die beste Bühne für das größte Sportereignis der Welt bieten wird.“ Sein Düsseldorfer Amtskollege Dr. Stephan Keller bestätigt: „Wir haben heute unsere gemeinsame Olympia-Bewerbung weiterentwickelt. Einmal mehr wurde deutlich: Nordrhein-Westfalen ist Sport-Land. Unsere Arenen und Stadien bieten die höchsten Zuschauerkapazitäten und können verschiedenste Sportarten vor großer Kulisse präsentieren.“ Und der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen sagt: „ Auch bei uns sind die Einwohnerinnen und Einwohner gefragt, ob die Spiele an Rhein und Ruhr stattfinden sollen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Sportbegeisterung auch bei uns für ein positives Votum sorgen wird. Wir gehen als Region mit einem guten Konzept in die Bewerbung und mit Sportstätten, die große Wettkämpfe austragen können und viel Platz für Zuschauerinnen und Zuschauer bieten.“
Athletinnen sehen Olympia an Rhein und Ruhr als Traum
Die Olympiasiegerin und ehemalige Kunstturnerin Sarah Voss schwärmt: „Olympische Spiele sind das größte, was der internationale Sport zu bieten hat. Sie eines Tages an Rhein und Ruhr erleben zu dürfen – wenn auch in einer anderen Rolle als bei meinen vergangenen zwei Teilnahmen als Athletin – wäre ein absoluter Traum, der in Erfüllung ginge. Die Lanxess Arena bietet mit einer Kapazität von 18.500 Plätzen eine riesige Bühne für die Turnsportarten und so wie ich die Kölnerinnen und Kölner kenne, würde unser Publikum die Halle jeden Tag in eine große Party verwandeln.“ Rollstuhlbasketballerin und Teilnehmerin der Paralympischen Spiele 2020 und 2024, Lisa Bergenthal, kommentiert: „Nordrhein-Westfalen hat schon oft bewiesen, dass es Sportevents in ganz großem Stil meistern kann. Das zeigte sich zuletzt bei den FISU World University Games, dem größten Multisportevent in diesem Sommer, die sowohl atmosphärisch als auch organisatorisch herausragend waren. Meine Erinnerungen an unseren Goldmedaillengewinn in der Bochumer Jahrhunderthalle sind noch immer ganz frisch und das Event gehört zu den unvergesslichen Höhepunkten meiner bisherigen Karriere. Dieses Event hat eindrucksvoll gezeigt, wie sportbegeistert und bereit das Ruhrgebiet und die gesamte Region für mehr sind, nämlich Olympische und Paralympische Spiele.“
Konzept: Kurze Wege, Nachhaltigkeit und Zuschauerrekorde
Das Konzept der „Köln.Rhein.Ruhr“-Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele ist in enger Zusammenarbeit mit den Kommunen, Fachleuten, Athletinnen und Athleten sowie Sportfachverbänden entstanden, die ihre Bedarfe und Hinweise eingebracht haben. Es setzt auf kurze Wege für Sportlerinnen und Sportler sowie Zuschauerinnen und Zuschauer, die besten Sportstätten für jede Disziplin, auf Nachhaltigkeit und eine hohe Zuschauerbeteiligung. Zudem denkt es den Olympischen und Paralympischen Geist immer zusammen.
Nach den Plänen werden zu 100 Prozent bereits bestehende Sportstätten genutzt oder temporär ertüchtigt. Rund 95 Prozent der Athletinnen und Athleten können im olympischen und paralympischen Dorf wohnen und ihre Sportstätten in einem Radius von nicht mehr als 60 Minuten Fahrtzeit erreichen. Damit ist das Konzept kompakter als Paris 2024. Das zukunftsweisende, modulare und temporäre Leichtathletik-Stadion für 50.000 Besucherinnen und Besucher in Köln ist ausgelegt für die spätere Nachnutzung als urbanes Zentrum eines neuen Stadtteils. Gemeinsam mit dem angrenzenden olympischen und paralympischen Dorf soll es später in ein Stadtquartier mit Wohnungen, Gewerbe und sozialer Infrastruktur weiterentwickelt werden. Um möglichst vielen sportbegeisterten Menschen Teilhabe an den Veranstaltungen zu ermöglichen, werden nach derzeitigen Planungen 14 Millionen Tickets verkauft werden können – mehr als jemals zuvor.
Allein 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer beim Schwimmen in der Gelsenkirchener Veltins-Arena, 50.000 bei den Finals im Handball, Basketball und Volleyball in der Düsseldorfer Merkur Spiel-Arena, 70.000 im Dortmunder Signal Iduna Park beim Fußballfinale und 18.000 bei den Entscheidungen im Rollstuhlbasketball, im Wheelchair-Rugby und beim Sitzvolleyball in der Kölner LANXESS Arena. Die hohe Anzahl der Tickets ermöglicht zudem diese zu Preisen zu verkaufen, die für möglichst viele Menschen erschwinglich sind.
Bürgerbeteiligung am 19. April 2026 und weiteres Verfahren
Für die Bewerbung gibt es einen großen politisches Konsens in Nordrhein-Westfalen und eine hohe Akzeptanz in der Region. In den meisten Städten liegen bereits jetzt Ratsbeschlüsse vor, die eine Bewerbung unterstützen. Nach der erfolgreichen Bewertung der sportfachlichen Eignung des Bewerbungskonzeptes durch den DOSB im September 2025 folgt gemäß dem vom DOSB aufgesetzten Drei-Stufen-Plan die Bürgerbeteiligung in den Bewerberregionen. Als einzige Bewerberregion in Deutschland führt Nordrhein-Westfalen am Sonntag, 19. April 2026, in allen 17 am Konzept beteiligten Kommunen Ratsbürgerentscheide durch. Das betrifft über vier Millionen Stimmberechtigte Menschen in Nordrhein-Westfalen. Die finale Entscheidung für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele fällt am Samstag, 26. September 2026, im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB.
Die Austragungsorte im Überblick:
- Aachen – Fußball, Reitsport | Para Dressursport
- Bochum – Fußball, Moderner Fünfkampf
- Dortmund – Fußball, Handball
- Duisburg – Kanu-Rennsport, Rudern, Sportklettern | Para Kanu, Para Rudern, Para Sportklettern
- Düsseldorf – 3x3 Basketball, Badminton, Basketball, Beachvolleyball, Fechten, Handball, Judo, Ringen, Tischtennis, Triathlon, Volleyball | Blindenfußball, Goalball, Para Badminton, Para Boccia, Para Judo, Para Taekwondo, Para Tischtennis, Para Triathlon Rollstuhlbasketball, Rollstuhlfechten
- Essen – Boxen, Fußball, Gewichtheben, Radsport (BMX Freestyle & Racing), Schießen | Para Powerlifting, Para Sportschießen, Sitzvolleyball
- Gelsenkirchen – Schwimmsport | Para Schwimmen
- Krefeld – Rollstuhlrugby, Taekwondo
- Kiel/Warnemünde – Segeln
- Köln –Leichtathletik 7er-Rugby, Bogenschießen, Fußball, Marathonschwimmen, Radsport (Bahnradrennen), Radsport (Straße), Tennis, Turnen | Para Bogenschießen Para Leichtathletik, Para Radsport (Bahn), Para Radsport (Straße), Rollstuhlbasketball, Rollstuhlrugby, Rollstuhltennis, Sitzvolleyball
- Leverkusen – Fußball
- Markkleeberg (Sachsen) – Kanu-Slalom
- Mönchengladbach – Hockey
- Monheim am Rhein – Skateboarding
- Oberhausen – Volleyball
- Pulheim – Golf
- Recklinghausen / Herten– Radsport (Mountainbike)
- Wuppertal – Fußball
Quelle: Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen / Landessportbund NRW
Bild: Land NRW / Mark Hermenau