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Sportklinik Hellersen feiert 50. Geburtstag

| Allgemein (LSB)
Arzt mit Patientin

Ob die Fußballer Nuri Sahin, Otmar Hitzfeld oder Célia Sasic oder Boxer Peter Hussing – viele bekannte Sportler*innen waren schon Patienten in der Sportklinik Hellersen, die mittlerweile auch für jeden Breiten- sowie Spitzensportler offen steht.

Glückwunsch in den Märkischen Kreis: Am Freitag (29. Mai 2020) feierte die Klinik ihren 50. Geburtstag, Haus 1 wurde am 29. Mai 1970 eröffnet.

Einen besonderen Überblick über die prominenten Patienten verschafft eine Autogrammwand, die sich in der Patientenaufnahme befindet. „Eine Mitarbeiterin, die sich im vergangenen Jahr in den Ruhestand verabschiedete, sammelte Autogramme von Prominenten, die bei ihr in der Patientenaufnahme waren“, verrät Sarah Pawlik, Leitung Marketing und Kommunikation in der Sportklinik Hellersen.

Die Geschichte

Die Klinik an sich besteht allerdings sogar noch länger als 50 Jahre. Seit 1946 war diese im Kreiskrankenhaus Hellersen, in Haus 4, beheimatet und wurde damals noch Sportheilstätte Lüdenscheid genannt. Am 16. Oktober 1946 wurden dort die ersten beiden Sportler behandelt.

Die Einrichtung und die Ärzte waren auf die Behandlung von Sportunfällen spezialisiert. Anfangs verfügte die Klinik über nur 50 Betten, wegen der steigenden Zahl an Sportunfällen wurde sie jedoch bis 1949 auf 120 Betten erweitert. Im November 1952 änderte sich zudem der Name „Sportheilstätte Hellersen“ in „Krankenhaus für Sportverletzte Hellersen“.

Die Auslastung wurde mit der Zeit so groß, dass die Räume zu klein wurden und der Vorstand der Sporthilfe am 5. März 1960 den Bau eines neuen Krankenhauses beschloss. Es vergingen jedoch sechs Jahre bis zur Grundsteinlegung 1966 und noch einmal weitere vier für die Bauzeit, sodass die neue Sportklinik erst mehr als zehn Jahre später, am 29. Mai 1970, in Betrieb genommen werden konnte. Der damalige Arbeits- und Sozialminister des Landes Nordrhein-Westfalen, Werner Figgen, hielt die Festansprache zur Eröffnung.

Die Sporthilfe selbst trug einen Eigenanteil von drei Millionen Mark bei und verfügte damit über Europas modernstes und größtes Krankenhaus für Sportverletzte mit 229 Betten. Zahlreiche technische Neuerungen wie voll-klimatisierte Operationsbereiche, Einsatz von Kaltlicht bei Operationen sowie Computereinsatz in Medizin und Verwaltung galten damals als einmalig. Hinzu kamen eine zentrale Wäscherei, Küche, eine Schwimmhalle und eine Farbfernsehanlage, was damals noch selten war. Werner Schöneborn wurde am 1. Juli 1970 zum hauptamtlichen Verwaltungsdirektor des Krankenhauses berufen.

Doch das neu gebaute Krankenhaus in Hellersen stieß ebenfalls schnell an seine Grenzen. 1974 untersuchten die Ärzte knapp 27 500 Personen ambulant und 1975 wurden rund 4700 Sportler stationär behandelt und 4050 Operationen durchgeführt. Am häufigsten wurden Kniegelenksverletzungen, insbesondere Meniskusverletzung, behandelt. Das Krankenhaus war mit 96,1 Prozent der Kapazität bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit laufend belegt. Die ständige Auslastung zwang zur Kapazitätsausweitung.

Am 14. Oktober 1977 konnte ein Erweiterungsbau, Haus 2, mit 100 Betten zusätzlich in Betrieb genommen werden. „Manch einer sprach damals von dem Erweiterungsbau sogar von einem Hostel, in Anlehnung an die Größe und Komfort wie in einem Hotel“, berichtet Sarah Pawlik. Die Baukosten von etwa 17 Millionen DM wurden allein aus Mitteln des Sports aufgebracht. Willi Weyer, der damalige Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen und gleichzeitig Präsident des Deutschen Sportbundes, sprach dafür seinen Dank an die 12 500 Sportvereine in Nordrhein-Westfalen aus. Der Landessportbund selbst spendete 500 000 DM, um das Haus mit einer Röntgenabteilung auszurüsten.

Der aktuelle Stand

Zurzeit bewegt sich die Sportklinik nach Jahren schwerer finanzieller Turbulenzen offenbar wieder in etwas ruhigeren Gewässern. Sie beschäftigt knapp mehr als 300 Mitarbeiter in medizinischem Bereich sowie in der Verwaltung. Es gibt neun medizinische Themenschwerpunkte konservativer sowie operativer Therapie, Sportmedizin bis zu Schmerztherapie und seit einem Jahr auch Plastische und Ästhetische Chirurgie.

Heute werden rund 8.000 Patienten stationär und 40.000 ambulant pro Jahr behandelt. Es gibt rund 500 Kreuzband- und 1.000 Schulter-OPs oder 800 fußchirurgische Eingriffe. Neben klassischen Methoden bietet die Klinik auch Konzepte aus der naturheilkundlichen und osteopathisch-faszialen Behandlungsweise.

Seit dem Jahr 1997 verfügt die Klinik zudem über eine eigenständige sportmedizinische Abteilung, in der jährlich etwa 2.000 Sportler betreut werden. Mit dem Gesundheitszentrum Hellersen (GZH) kam 2005 ein Verein für Gesundheitsförderung durch Bewegung, Sport und Ernährung hinzu, der sich dem Rehabilitations- und Präventionssport verschrieben hat.

Auch die WDR-Lokalzeit aus Südwestfalen hat anlässlich des 50. Geburtstages gratuliert.

Quelle: Lüdenscheider Nachrichten / Marie Veelen
Bild: Andrea Bowinkelmann

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