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Demos gegen Rechtsradikalismus: Auch der Sport ist auf der Straße

| Allgemein (LSB)
Demos gegen Rechtsradikalismus

Es ist etwas in Bewegung geraten – auch im Sport. Am letzten Wochenende im Januar waren die Sportler*innen bei den Demos gegen Rechtsradikalismus und die AfD landauf landab dabei. Zur Teilnahme aufgerufen hatte auch der Landessportbund NRW sowie viele Stadt- oder Kreissportbünde in NRW.
 

„Braun ist nur unser Altbier“, „Abpfiff für Rechtsaußen“, „Bunt statt Braun! Sport gegen Rechts“, so lauteten beispielsweise die kreativen, humorvollen Sprüche in Düsseldorf, wo u.a. Borussia Düsseldorf, die Fortuna oder die DEG dabei waren. Bei der Hauptkundgebung in der Landeshauptstadt kamen zum Abschluss über 100.000 Menschen auf die Rheinwiesen. Insgesamt fanden in unserem Bundesland 30 Kundgebungen statt. „Aber das, was ihr heute als Zeichen setzt, alle zusammen, die ganze Stadt, Jung und Alt, hier geboren, hier zugereist, Sport, Karneval, Gewerkschaften, staatstragende Parteien, Zivilgesellschaften, das macht mich nahezu sprachlos“, sagte Mona Neubaur, stellv. NRW-Ministerpräsidentin.  Zuvor hatte sich schon Ministerpräsident Hendrik Wüst sehr deutlich zu Wort gemeldet: „Da sind Nazis am Werk. Es ist die Verantwortung aller Demokraten, in einer solchen Situation die Dinge klar beim Namen zu nennen.“

Im Sport hatten auch Prominente aus der Fußballwelt den Stein ins Rollen gebracht. Christian Streich, Trainer des FC Freiburg am 17. Januar: „Wer jetzt nicht aufsteht, der hat nichts verstanden. Es ist fünf Minuten vor zwölf. Wer jetzt nichts tut, hat in der Schule und in Geschichte nichts verstanden.“ Für diese Äußerung wurde Streich laut Frankfurter Allgemeine Zeitung in über 60 Mails beschimpft. Er solle das Maul halten und sich auf den Fußball konzentrieren….

Im Deutschlandfunk nahm am 21. Januar Verena Bentele, DOSB-Vizepräsidentin, Stellung:
„Menschen, die die Werte des Sports infrage stellen, haben keinen Platz im Sport", sagte Bentele. Fast zeitgleich meldeten sich dann auch zahlreiche Landessportbünde zu Wort. Auch Landesverbände aus Ostdeutschland positionierten sich, z. B. der Landessportbund Thüringen, wo die AfD nach aktuellen Umfragen bei der nächsten Wahl die relative Mehrheit erreichen würde. Der dortige LSB trat als Zeichen der Initiative „Weltoffenes Thüringen“ (3.000 Bündnisteilnehmer*innen) bei.

Weitere Informationen und Vereinsunterstützung

Stimmen aus Düsseldorf, 27. Januar 2024: Demonstration gegen Rechtsradikalismus
 

Birgit Stein, Borussia Düsseldorf
"Ich bin Mitarbeiterin bei Borussia Düsseldorf. Ich bin hier, weil ich Angst vor der Zukunft habe. Ich bin Baujahr 1960 und wir hatten bis jetzt so eine gute Zeit. Auf einmal kommt da so ein Ruck, der gefällt mir nicht. Ich möchte irgendwann meinem Enkel sagen können: Deine Oma war dabei, die ist mit aufgestanden."

Valentin Helmker, Jugend NRW Liga Tischtennis, Borussia Düsseldorf
"Ich bin hier, weil ich es wichtig finde, dass auch junge Menschen zeigen, dass Rechts nicht in Ordnung ist und dass Fremdenfeindlichkeit keinen Platz hat. Ich hoffe, dass hier viele Leute mitmachten und ein Zeichen setzen. Die Rechten in unserem Land sollen sehen, dass es Leute gibt, die dagegen halten und dass es noch genügend Menschen im Land gibt, die sich der derzeitigen Entwicklung entgegenstellen."

Sandra Batalla, Düsseldorferin, Mitglied bei Fortuna Düsseldorf
"Ich bin hier, weil ich es für wichtig halte, dass wir uns gegen rechts auflehnen. Wir müssen unsere Demokratie verteidigen. Demokratie ist mit der AFD nicht möglich. Ich hoffe, dass mit unserer Demonstration auch die anderen Parteien mitkriegen, dass es einen großen Teil gibt, die gegen die AFD sind, die für andere Inhalte in der Politik stehen. Wir müssen gemeinsam dagegen angehen und uns nicht immer gegenseitig beharken."



Text: Theo Düttmann
Stimmen: Renate Gervink
Bild: LSB NRW / Andrea Bowinkelmann

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