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Landessportbünde Bayern und NRW fordern mehr Pragmatismus in der Spitzensportförderung

| Allgemein (LSB)

Sportmilliarde muss richtig genutzt werden

Die beiden größten Landessportbünde Nordrhein-Westfalen und Bayern begrüßen, dass in den Verhandlungen zum Koalitionsvertrag der Bundesregierung eine Sportmilliarde vorgesehen ist, die jährlich für Investitionen in Sportstätten zur Verfügung gestellt werden soll. „Das ist der dringend notwendige Impuls, um endlich den milliardenschweren Sanierungsstau bei den Sportstätten in unseren Ländern anzugehen“, so Stefan Klett und Jörg Ammon, Präsidenten der beiden Landessportbünde. „Unsere Mitgliederzahlen bewegen sich auf einem Allzeithoch. Regelmäßig müssen mittlerweile Sportvereine Mitglieder abweisen, weil einfach nicht genügend Sportstätten zur Verfügung stehen. Das ist völlig inakzeptabel.“

Notwendig sei jetzt eine zusätzliche Förderung aus den Bundesländern, um die Sportmilliarde des Bundes möglichst zu verdoppeln, so die beiden Landessportbünde, die gemeinsam mehr als 29.000 Sportvereine mit mehr als 10 Millionen Mitgliedern betreuen. Kommunen und Sportvereine sollten gleichermaßen von den Investitionen profitieren. Denn Sportvereine benötigen sowohl vereinseigene als auch kommunale Sportstätten, um Angebote für möglichst viele Menschen machen zu können.

Bessere Rahmenbedingungen für Ehrenamt und Vereinssport

Neben der Sportmilliarde nennt der Entwurf des Koalitionsvertrages zahlreiche Vorhaben, um die Rahmenbedingungen für ehrenamtliches Engagement zu verbessern. „Die derzeit zwischen CDU/CSU und SPD noch strittig gestellte Ansiedlung eines Staatsministers oder einer Staatsministerin für Sport und Ehrenamt im Kanzleramt inklusive der entsprechenden Sportabteilung wäre da der folgerichtige Schritt. Das entspräche der Bedeutung des Vereinssports für die Wertevermittlung und die Förderung von Gesundheit, Zusammenhalt und Leistungsbereitschaft“, betonten Klett und Ammon nach einem gemeinsamen Treffen im Sport- und Tagungszentrum Hachen im Sauerland.
 
Gleichzeitig fordern die beiden Verbände mehr Pragmatismus in der Spitzensportförderung des Bundes: „Seit mehr als zehn Jahren diskutieren wir über eine Reform des deutschen Spitzensports. Es wurden bergeweise Konzepte geschrieben. Aber es wird nichts umgesetzt. Eine Spitzensportagentur mit großen Gremien, wie von der letzten Bundesregierung diskutiert, wird nichts besser machen.“ Benötigt werde auf der einen Seite eine grundsätzliche Anerkennung der Autonomie des Sports durch die Politik. Andererseits müssten die Sportverbände eine vollständigeTransparenz darüber herstellen, was sie mit den Fördergeldern des Bundes tatsächlich erreichen. „Wir reden von Spitzensport, da sollte auch in der Förderung schlicht das Leistungsprinzip gelten. Wie diese Leistungen erreicht werden, muss der Sport selbst entscheiden“, so Klett und Ammon.

Präsidium und Vorstand des LSB Bayern und NRW

 


Text: Landessportbund Nordrhein-Westfalen e.V. und Baye­ri­scher Landes-Sport­ver­band e.V.

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