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1957: Willi Weyer zweiter Präsident des LSB NRW

In einer Kampfabstimmung am 27. Oktober in Duisburg wird der nordrhein­westfälische Finanzminister Willi Weyer neuer Präsident des LSB NRW. Zu Vizepräsidenten wählen die Delegierten aus den Bünden und Verbänden Jakob Koenen (bis 1965) und Dr. Willi Schwarz (bis 1975). 

Weyer bleibt bis zu seinem Tod am 25. August 1987 an der Spitze der Dachorganisation des nordrhein-westfälischen Sports. Der studierte Jurist, der von 1974 bis 1986 auch das Präsidentenamt im DSB bekleidet und sich in seiner Freizeit als begeisterter Schwimmer und Wasserballer zeigt, gilt als ein Vollblut-Politiker, dessen Karriere u. a. noch durch weitere Ministerämter bis hin zur Position eines stellvertretenden Ministerpräsidenten in NRW gekennzeichnet ist. Unter Weyers Führung baut der organisierte Sport in NRW seine gesellschaftliche Bedeutung und seinen politischen Einfluss weiter aus. So gelingt es während dessen Amtszeit u. a. als gemeinsame Maßnahme von Landesregierung und LSB NRW die "Aktion Vereinshilfe" (1962) ins Leben zu rufen, die Landessportplakette als jährliche Auszeichnung für besonders verdiente "Ehrenamtler" einzuführen und den so genannten Fünfjahresplan aufzulegen (1960). Er gilt als Vorläufer des Goldenen Plans der DOG und beinhaltet die Entwicklung der Sportstätten, die Förderung des Sports in Schule und Verein sowie im Gesundheitsbereich. 

1960-62: Beginn der Olympia-Camps

Anlässlich der Olympischen Sommerspiele in Rom organisiert die Sportjugend NRW ihre erste Olympia-Fahrt. Das ist der Auftakt zu den "Olympia­camps", mit denen die Jugendorganisation des LSB NRW interessierten Jugendlichen aus den Sportorganisationen die Möglichkeit bietet, das "olympische Flair" in den verschiedenen Städten der Welt alle vier Jahre hautnah mitzuerleben und die Kultur der Gastgeber*innen unmittelbar kennen zu lernen. 

Einen besonderen Höhepunkt stellt das Camp zu den Sommerspielen in Atlanta 1996 dar. An dem von der Sportjugend und dem Jugendferienwerk veranstalteten Lager nehmen über 3.700 Jugendliche teil. Möglich wird das durch eine Unterstützung der Landesregierung und den Partnern WAZ, WDR sowie den Kölner Ford­-Werken. 

Die ersten Israel-Fahrten der Sportjugend NRW

Zwei Jahre nach dem Olympia-Camp von Rom reist mit Unterstützung des Arbeits- und Sozialministeriums NRW im Oktober eine Delegation der Sportjugend NRW nach Israel. Besucht werden die Städte Jerusalem, Rechovot und Tel Aviv. Vorausgegangen ist eine intensive Vorbereitungsphase mit Seminaren zur jüdischen Geschichte, Religion und Kultur, zum Antisemitismus und zur Katastrophe des Holocaust. Die Fahrt der Sportjugend NRW kann auf Erfahrungen zurückgreifen, die zwei Jahre zuvor auf der vom Landesjugendring organisierten Reise in das "Heilige Land" am Ostufer des Mittelmeeres gesammelt worden waren und an der auch drei Vertreter*innen aus dem Jugendausschuss teilgenommen hatten. Mit zwei weiteren Israel-Reisen 1964 und 1966 sowie anschließenden Gegenbesuchen israelischer Jugendlicher in Duisburg werden diese Begegnungen zu einem festen Bestandteil der internationalen Jugendarbeit der Sportjugend NRW. Weil ihre Anfänge deutlich vor der Aufnahme offizieller politisch-­diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel liegen, stellen sie einen Brückenschlag von hoher sport- und gesellschaftspolitischer Bedeutung dar. 

1965: Verband unter neuem Dach

 Am 15. Dezember wird in Duisburg das "Haus des Sports" als neues, modern gestaltetes Verwaltungsgebäude des LSB NRW seiner Bestimmung übergeben. Bis dahin befand sich die Geschäftsstelle noch in Arnsberg. Die Finanzierung des neuen "Zuhauses" ist mit Zuschüssen der Landesregierung und der Kommune möglich geworden. 1982 wird direkt neben dem "Haus des Sports" auch das "Haus der Verbände" seiner Bestimmung übergeben.

Bild 1: 1960 - mit dem Besuch der Olympischen Sommerspiele in Rom beginnt die Praxis der Olympia-Camps der Sportjugend. © LSB NRW Archiv

Bild 2: Verwaltungsgebäude LSB © LSB NRW - Andrea Bowinkelmann

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